buehnenbild_Souvenir-de-Solferino.jpg

Chronologie der Rotkreuz-Arbeit in Baesweiler

Ansprechpartner

Herr
Axel Fielen
Vorsitzender des Vorstandes

Tel: 02405 6039100

Henry-Dunant-Platz 1
52146 Würselen

Die Anfänge der Rotkreuz-Arbeit in Baesweiler

Bereits im Jahre 1925 schlossen sich in den heutigen Stadtteilen Baesweiler und Oidtweiler zahlreiche Männer zusammen,um dem Vermächtnis Henry Dunants zu folgen und in Not geratenen Mitmenschen beizustehen. So wurde eine freiwillige Sanitätskolonne "Oidtweiler-Baesweiler" unter der Leitung des verstorbenen Kameraden Matthias Schmitt gegründet.

Ein Großteil der Kameraden hatte bereits während des 1. Weltkrieges von 1914 bis 1918 eine Sanitätsausbildung erhalten und wurde durch den Zugarzt Dr. Haußmann nochmals mit einer Prüfung unterzogen.

Im Jahre 1926 schloss sich der erste Sanitätsausbildungslehrgang an, dessen Leitung Zugarzt Dr. Haußmann und Kolonnenführer Schmitt übernahmen. Wohl nicht zuletzt dank der guten Ausbilder legten sämtliche Teilnehmer eine erfolgreiche Abschlußprüfung ab, die durch den damaligen Kreisarzt Dr. Feßler abgenommen wurde.

Bei der schweren Grubenexplosion auf der Zeche Anna II in Alsdorf am 21.01.1930 war die Sanitätskolonne sofort am Unglücksort. Viele Helfer waren Tag und Nacht im Einsatz. In fünf schweren, gefahrvollen Tagen bewährten sich die Kameraden in der Rettungsarbeit aus der Grube. Das Verdienstkreuz des Deutschen Roten Kreuzes war die erste Auszeichnung für diese großartige Leistung. Leider verloren vier Helfer im Dienste der Ehrenamtlichen ihr Leben. 

Im Laufe der Zeit wurde die Sanitätskolonne "Oidtweiler-Baesweiler" immer bekannter und fand große Anerkennung in der breiten Bevölkerung. Die Folge war ein weiterer Zuwachs an Mitgliedern sowie große Unterstützung der Bevölkerung.

Als im Jahre 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach, wurde ein Großteil der Kameraden zur Wehrmacht einberufen.

Die wenigen in der Heimat verbliebenen Kameraden waren trotz immenser Belastungen in stetem freiwilligen Einsatz und erfüllten bei der furchtbaren Bombardierung der Stadt Aachen ihre Pflicht, indem sie Tote aus den Trümmern bargen, Verletzte versorgten und Ausgebombte in Sicherheit brachten. Während der gesamten Kriegszeit wurde von den Helfern Hilfe geleistet, wo auch immer sie erforderlich wurde. Alte und gebrechliche Menschen, Mütter und Kinder wurden vornehmlich versorgt. Die mannigfachen Kriegsereignisse riefen immer wieder Kameraden auf den Plan, um Mitmenschen in ihrer Not beizustehen.

Bereits kurze Zeit nach Ende des Krieges im Jahr 1945 fanden sich die zurückgekehrten Sanitäter zu neuer Arbeit zusammen. Äußerer Anlaß hierzu war der plötzliche Tod de Bereitschaftsführers Matthias Schmitt, der am 03.01.1946 durch einen tragischen Unglücksfall aus der Mitte der Kameraden gerissen wurde. Alle DRK-Angehörigen gaben ihm das letzte Geleit.

Man raffte sich wieder auf und war sich wohl einig, dass die DRK-Gemeinschaft wieder aufgebaut werden müsse. So traf man sich am 27.01.1946 im Lokal Franz Keller und legte den Grundstein für die weitere Arbeit. Den Vorsitz übernahm zu diesem Zeitpunkt Amtsdirektor Gerstendörfer, der dieses Amt bis zum Jahr 1961 inne hatte.

Unter der Sanitätskolonnenführung von Hermann Küppers ging es wieder aufwärts und so konnten im Jahre 1946 bereits 1.139 Hilfeleistungen gemeldet werden.

Besonders zu erwähnen ist es wohl, dass die Sanitätskolonnenmitglieder das verwendete Verbandsmaterial zunächst aus eigenen Mitteln angeschafft hatten. Im Jahre 1951 schied Hermann Küppers als Sanitätskolonnenführer aus.

Alber Latz übernahm zu diesem Zeitpunkt die Führung der Bereitschaft und leitete neben den monatlichen Übungen in Zusammenarbeit mit dem damaligen Bereitschaftsarzt Dr. Löbbbert weitere Lehrgänge. Anfange der fünfziger Jahre nahm die Zahl der Sportveranstaltungen zu und auch hier übernahmen die DRK-Kameraden immer wieder neue Verpflichtungen.

Im Jahre 1957 verstarb Bereitschaftsführer Latz; sein Nachfolger wurde Josef Berres. Josef Berres wurde am 08. Mai 1961 in Düsseldorf mit dem DRK-Ehrenkreuz ausgezeichnet. Er war Mitbegründer des DRK-Ortsvereines Baesweiler. Seine Auszeichnung war jedoch nicht nur eine Ehrung für seine selbstlose Arbeit, sondern diente allen DRK-Kameraden.

Nachdem Amtsdirektor Gestendörfer als Vorsitzender ausgeschieden warm, wurde Amtsdirektor Vaahsen dieses Amt zuteil. Auch nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1972 sowie der Verleihung der Stadtrechte an Baesweiler im Jahr 1975 war Gemeinde- bzw. Stadtdirektor Jakob Vaahsen DRK-Vorsitzender und selbst als Stadtdirektor a.D. blieb Herr Vaahsen dem DRK von 1981 bi 1985 treu.

Doch nun zurück in das Jahr 1965, in dem Josef Berres aus dem aktiven Dienst der Bereitschaft Baesweiler ausschied und verdientermaßen zum Ehrenbereitschaftsführer ernannt wurde.

Neuer Bereitschaftsführer wurde Alois Hölderl, der bereits eine Sanitätseinheit im Rahmen des Katastrophenschutzes aufbaute und Zugführer dieser Einheit war. Er wurde im Jahre 1971 durch den Landesverband mit der DRK-Verdienstmedaille ausgezeichnet. Leider musste er ebenfalls im Jahre 1971 das Amt des Bereitschaftsführers aus gesundheitlichen Gründen an Josef Peters abgeben, der mit überwältigender Mehrheit in sein neues Amt gewählt wurde.

Auf Grund der Kommunalen Neugliederung wurde die Bereitschaft Baesweiler mit Wirkung vom 01.01.1972 dem Kreisverband Aachen-Land zugeteilt, wo zahlreiche neue Aufgaben auf sie zukamen. Die Trennung vom Kreisverband Geilenkirchen-Heinsberg war keinesfalls eine leichte Trennung, da die Bereitschaft Baesweiler hier stets gut beraten und betreut wurde.

Unter der Leitung von Zugführer Franz-Josef Bongers wurde im Jahre 1973 der fünfte Versorgungszug von Helfern der Bereitschaft Baesweiler ins Leben gerufen. Er bestand bei seiner Gründung aus 4 Helfern, welche im ersten halben Jahr ihres Bestehens bereits 1.200 Liter Erbsensuppe gekocht hatten. Die Bereitschaft Baesweiler konnte im Jahre 1975 -dem Jahr der Stadtwerdung Baesweilers- unter ihrem Vorsitzenden Jakob Vaahsen und Bereitschaftsführer Josef Peters mit seinen 77 Helfern sowie Zugführerin Antoinette Preidt mit ihren 18 Helferinnen auf eine 50-jährige Tätigkeit nach dem Leitsatz "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut" zurückblicken. Dieses Jubiläum wurde mit einem dreitägigen Festprogramm gewürdigt. Der Anlass wurde u.a. dazu genutzt, dem Bereitschaftsarzt Dr. Elmar Bongartz sowie allen Helferinnen und Helfern des Roten Kreuzes Dank und Anerkennung auszusprechen. Der damalige Wunsch des  Vorsitzenden Vaahsen "die Bereitschaft Baesweiler des Deutschen Roten Kreuzes möge auch künftig ihren Dienst am Nächsten zum Wohle der Bürger unserer Stadt mit gleicher Hingabe wie bisher leisten", wurde wohl bis zum heutigen Tage erfüllt.

Am 30. April 1980 wurden alle Mitglieder des DRK von Baesweiler und Setterich zu einer Versammlung nach Baesweiler eingeladen. Wichtigster Punkt der Tagesordnung war der Zusammenschluss der Ortsvereine Baesweiler und Setterich. Alle anwesenden Mitglieder waren mit der Zusammenlegung der beiden Züge zu einem Stadtverband Baesweiler einverstanden.

Die bisherigen Ortsvereine trugen nun unter der Bezeichnung Stadtverband Baesweiler den Zusatz: "Zug Baesweiler" bzw. "Zug Setterich".

Ende 1980 waren DRK-Helferinnen und Helfer vom Stadtverband Baesweiler 14 Tage lang in der Diphterie-Quarantänestation, welche der Lessingschule Setterich eingerichtet wurde, im Einsatz. Überwiegend Kinder wurden als Dauerausscheider von Diphterie- Bakterien erkannt und mussten für 2 Wochen in der Quarantänestation verbleiben. Ein "Dankeschön" galt den vielen Helferinnen und Helfern, dank deren Einsatz beim Ausbruch der Diphterie in Baesweiler Schlimmeres verhindert wurde. Im Mittelpunkt standen jedoch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe, mit deren tatkräftiger und unbürokratischer Hilfe es möglich wurde, die nicht einfache Aufgabe der Einrichtung und Versorgung der Quarantäne-Station sicherzustellen. Für die Stadt Baesweiler war diese Diphterie-Aktion doch schon eine "kleine Katastrophe", die jedoch dank des hervorragenden Einsatzes und des guten Zusammenwirkens aller beteiligten Institutionen gut überstanden wurde. Bedenkt man, dass in einer relativ kurzen Zeit rund 15.200 Impfungen verabreicht, 9.000 Rachenabstriche gezogen und  218 Keimträger aufgesucht werden mussten, kann man sich in etwa vorstellen, welche Arbeit und Organisation bewältigt werden musste. Am 01.04.1981 fanden sich in Baesweiler Mädchen und Jungen zusammen, um getreu dem Vermächtnis Henry Dunants ihren Mitmenschen in der Not beizustehen. So gründeten 4 Mädchen und 9 Jungen unter der Federführung von Aggi Stute eine Jugendgruppe.

Bereits im selben Jahr fand die erste Ausbildung unter der Leitung von Franz-Josef Bongers, DRK-Zug Baesweiler, statt. Die Schwesternhelferinnen waren als Krankenpflegerinnen im Krankenhaus bei Mütterberatungen, Röntgenschirm-Bilduntersuchungen und Schutzimpfungen der Bevölkerung tätig. Die Durchführung von Blutspendeaktionen ist ohne die tatkräftige Mitarbeit der DRK-Mitglieder bis zum heutigen Tage nicht denkbar.

Im Jahre 1985 übernahm Stadtdirektor Dr. Linkens den Vorsitz im DRK.

Am 21.03.1987 wurde Herr Stadtdirektor a.D. Jakob Vaahsen, langjähriger 1. Vorsitzender des DRK Baesweiler, zum Ehrenvorsitzenden des DRK - Stadtverbandes Baesweiler ernannt. Herr Vaahsen nutzte die Gelegenheit, sich für diese Ehrung herzlich zu bedanken, stellte aber insbesondere die gute Zusammenarbeit mit den Helferinnen und Helfern während seiner Amtszeit als 1. Vorsitzender heraus.

Entnommen aus der Festschrift zum Jubiläum „75 Jahre Ortsverein Baesweiler / 40 Jahre Ortsverein Setterich, Ausgabe Mai 2000)

Zu den Aufgaben des heutigen DRK-Ortsverein Baesweiler gelangen Sie hier: www.baesweiler.drk.ac

Die Anfänge der Rotkreuz-Arbeit in Setterich

Der DRK-Ortsverein Setterich wurde am 05.05.1960 unter der Leitung von Josef Reulen gegründet.

Seit diesem Zeitpunkt gehören die Helferinnen und Helfer des DRK in Setterich bei unzähligen Veranstaltungen zum gewohnten Erscheinungsbild. 

Im Feuerwehrhaus Setterich fand man die erste Unterkunft. Den Zenit seines Mitgliederstandes erreichte der DRK-Zug Setterich im Jahre 1978. Zu diesem Zeitpunkt zählte man 56 Personen. Leider ist die Mitgliederzahl mittlerweile geschrumpft. Nachdem man seit dem 01.12.1995 eine Unterkunft in einem Kellerraum in der Lessingschule eingerichtet hatte, konnte man im Jahre 1998 die heutige DRK-Unterkunft in der Schmiedstraße beziehen.

Von der Gründung des Zuges bis zum heutigen Tage nahmen viele Bürgerinnen und Bürger an den durch das DRK angebotenen ErsteHilfe-Kursen teil. Dem mehrmaligen jährlichen Aufruf zur Blutspende fühlen sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt verpflichtet.

Auch Menschen ausserhalb unseres Stadtgebietes zollen dem DRK Aufmerksamkeit. So wurden in den Jahren 1989 bzw. 1990 Aktionen für Hilfsbedürftige in Polen und Rumänien durchgeführt. Für die Zukunft hat sich das DRK weiterhin die Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe sowie für Selbstmaßnahmen am Unfallort vorgenommen. Darüber hinaus ist man sich darüber einig, dass eines der wichtigsten Ziele die Motivierung der Jugend zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit zum Wohle der Allgemeinheit ist.

Gemeinsam mit dem DRK-Zug Baesweiler bildet der Zug Setterich den DRK-Stadtverband Baesweiler.

Entnommen aus der Festschrift zum Jubiläum „75 Jahre Ortsverein Baesweiler / 40 Jahre Ortsverein Setterich, Ausgabe Mai 2000)

Aus dem Stadtarchiv Baesweiler

In der Ausgabe des Baesweiler Stadtinfo vom 03. Mai 2016 berichtet der ehrenamtliche Betreuer des Baesweiler Stadtarchives, Klaus Peschke, über die Gründung des Roten Kreuzes und den Vaterländischen Frauenverein.

Mit freundlicher Genehmigung stellen wir Ihnen hier den Bericht zur Verfügung.

Die Ausgaben des Baesweiler Stadtinfo finden Sie auf der Homepage der Stadt Baesweiler:

http://www.baesweiler.de/inhalte/stadtinfo.aspx