Schwere Überschwemmungen – DRK hilft in Bangladesch
Aufgrund des anhaltenden Monsunregens sind weite Teile Bangladeschs von schweren Überschwemmungen betroffen – und die Situation droht sich in den kommenden Tagen zu verschärfen. Mehr als vier Millionen Menschen, die ohnehin schon unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden, sind akut bedroht. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt seine Schwestergesellschaft, den Bangladeschischen Roten Halbmond, bei der Umsetzung wichtiger Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. „Im Rahmen der vorhersagebasierten Katastrophenhilfe wurde durch Kombination von Wettervorhersagen mit anderen Risikodaten ermittelt, welche Regionen potenziell besonders betroffen sind. So kann den Menschen schon vorab geholfen werden, sich selbst sowie ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.
Die Hilfsmaßnahmen richten sich an rund 16.500 Menschen in den Distrikten Kurigram, Gaibanda und Jamalpur entlang des Flusses Brahmaputra – viele von ihnen leben auf kleinen Flussinseln, die in den Wassermassen zu versinken drohen. „Helferinnen und Helfer des Roten Halbmonds bringen die Menschen, ihr Vieh und die wichtigsten Gegenstände per Boot an einen sicheren Ort und leisten bei Bedarf Erste Hilfe. Zudem erhalten rund 3300 besonders bedürftige Familien umgerechnet jeweils 50 Euro Bargeldhilfen, mit denen sie rund einen Monat lang ihre Verpflegung und mögliche medizinische Bedarfe sichern sowie Futter für ihr Vieh besorgen können“, sagt Reuter.
Um die Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, gelten strenge Hygienemaßnahmen: Bei allen Hilfsaktionen gilt eine Maskenpflicht, die Boote werden nach jeder Evakuierungsfahrt desinfiziert. Für die Bargeldhilfen werden zusätzliche Ausgabestellen eingerichtet, um die Anzahl der Wartenden zu reduzieren und Abstand wahren zu können. Zudem werden die Orte gründlich desinfiziert und auch für die Wartenden wird Desinfektionsmittel bereitgestellt. „Bangladesch ist stark von der Corona-Pandemie betroffen: Viele Menschen leben auf engem Raum zusammen und Abstand halten ist kaum möglich. Die Überschwemmungen drohen die kritische Infrastruktur zu zerstören und die Hygienesituation zu verschlechtern. Daher muss alles getan werden, um weitere Infektionen zu verhindern“, sagt Reuter.
Das DRK-Projekt zur vorhersagebasierten Katastrophenhilfe (Forecast-based Financing, FbF) in Bangladesch wie auch die Arbeit zu diesem Themenfeld insgesamt wird vom Auswärtigen Amt gefördert.
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