Kreisversammlung beim DRK in der StädteRegion Aachen: Das Ehrenamt stärken!
StädteRegion Aachen, Dezember 2023 Es war das Credo der Jahreshauptversammlung beim Deutschen Roten Kreuz in der StädteRegion Aachen: Das Ehrenamt muss gestärkt werden. Der Mitgliederschwund bei gemeinnützigen Vereinen sowie sozialen Organisationen macht auch vor dem Roten Kreuz nicht halt. Zwar seien die Mitgliederzahlen bei den zehn Ortsvereinen des DRK in der StädteRegion Aachen in den letzten Jahren noch einigermaßen stabil geblieben, aber man rechnet zukünftig mit einem deutlichen Rückgang. So erklärt Herbert Pagel, Präsident des DRK Kreisverbandes Städteregion e.V., dass die Mitglieder im Durchschnitt älter werden und oftmals kein entsprechender Nachwuchs da ist.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat sich das Präsidium des DRK Kreisverbandes auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag, den 09. Dezember 2023, in den eigenen Räumlichkeiten der Monnetstraße 7 in Würselen die Stärkung des Ehrenamtes und damit die Unterstützung der Ortsvereine auf die Fahnen geschrieben. „Zur Verwirklichung dieses Zieles haben wir bereits verschiedene Maßnahmen eingeleitet. So konnten wir bei uns im Kreisverband die hauptamtliche Stelle des sogenannten Ehrenamtsbeauftragten schaffen, wodurch wir uns eine erheblich bessere Verzahnung zwischen Haupt- und Ehrenamt erhoffen. Darüber hinaus haben wir es geschafft mit der heute verabschiedeten Finanzordnung die Eigenständigkeit sowie die Handlungsfähigkeit der Ortsvereine deutlich zu steigern“, erläutert Pagel. Die angesprochene Finanzordnung regelt nunmehr ab dem 01.01.2024 die finanziellen Beziehungen zwischen Ortsvereinen und Kreisverband, zwischen Haupt- und Ehrenamt. Unter anderem werden dadurch die Mitgliedsbeiträge direkt bei den Ortsvereinen verortet und nicht mehr zentral über den Kreisverband verwaltet. Dies hat eine finanzielle Unabhängigkeit zur Folge, die den Ortsvereinen Spielräume verschafft, um verstärkt aktive Mitglieder einerseits und Fördermitglieder andererseits zu werben. Dass die Verabschiedung der neuen Finanzordnung mit breiter Mehrheit über die Bühne ging erfreut den Präsidenten umso mehr: „Das zeigt ganz klar, dass alle Ortsvereine die klaren Vorteile sehen und damit vor allem Ihre starke Motivation gezeigt haben, mit mehr Eigenständigkeit auch mehr bewegen zu können.“ Eines ist dem Präsidenten allerdings noch ganz wichtig: „Die neue Finanzordnung ist aus unserer Sicht ein Arbeitspapier. Alle Ortsvereine sind mit Nachdruck dazu angehalten, etwaige Probleme zu melden sowie detaillierte Verbesserungsvorschläge zu machen. Die Ordnung ist bewusst so konzipiert, dass sie relativ niedrigschwellig bei Bedarf angepasst werden kann.“
Noch vor der Finanzordnung standen unter den Tagesordnungspunkten zwei und drei das Totengedenken sowie die Ehrung langjähriger Mitglieder auf dem Programm. So wurde mit einer Schweigeminute den verstorbenen Mitgliedern Herrn Heinz Pesch (Stadtverband Aachen), Herrn Hans-Dieter Spiertz (Ortsverein Stolberg) sowie Frau Hildegard Faymonville und Frau Anneliese Krott (beide Ortsverein Roetgen) gedacht.
Mit einer Jubiläumsurkunde sowie der DRK-Medaille geehrt, wurden die langjährigen Mitglieder Hans-Dieter Spiertz und Bernd Grendel. „Normalerweise ist dieser Tagesordnungspunkt ein sehr schöner, doch leider erreichte uns einige Wochen vor der Kreisversammlung die Nachricht, dass Herr Spiertz verstorben ist“, erklärt Herbert Pagel mit andächtiger Stimme. Auch Herbert Grendel konnte aufgrund gesundheitlicher Probleme der Kreisversammlung nicht beiwohnen. Stellvertretend für die beiden verdienten Rotkreuzler nahmen die jeweiligen Ortsvereinsvorsitzenden, Herr Dr. Eßer und Herr Dr. Fleckenstein, die Ehrungen entgegen.
Zentraler Bestandteil des Berichtes des Vorstandes, vorgetragen von Axel Fielen, dem Vorstandsvorsitzenden des DRK Kreisverbandes Städteregion Aachen e.V., waren die erheblichen Mehrkosten im Bereich Personal. So erklärte Herr Fielen, dass die deutliche Lohnkostensteigerung aufgrund der diesjährigen Tarifabschlüsse eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung darstellt. Daneben berichtete der Vorstandsvorsitzende, dass der Flächentarifvertrag des DRK zum 01.01.2024 eingeführt wird. Der Vorstandsvorsitzende machte hierbei deutlich, dass die Einführung des Reformtarifvertrages ein weiterer wichtiger Baustein für die Mitarbeitergewinnung sein kann: „In Zeiten des chronischen Fachkräftemangels ist es aus unserer Sicht unerlässlich alles erdenklich Mögliche zu veranlassen, um Mitarbeitende einerseits zu halten und andererseits zu gewinnen. Dazu gehört neben der Einführung des Reformtarifvertrages auch die Ausschüttung der Inflationsausgleichprämie.“
In der Folge wurde der Wirtschaftsplan 2024 des Kreisverbandes, der unter Tagesordnungspunkt 6 ebenfalls von Herrn Fielen vorgestellt wurde, verabschiedet.
Hintergrundinformationen:
Die Kreisversammlung ist die Jahreshauptversammlung des DRK Kreisverbandes Städteregion Aachen e.V. und findet mindestens einmal jährlich statt. Sie ist das oberste Beschlussorgan des Vereines und entscheidet u.a. über die strategische Ausrichtung des Vereins, wacht über seine Finanzen, wählt und entlastet die Mitglieder des Präsidiums und beschließt Änderungen der Satzung. Die Mitglieder der Kreisversammlung sind die von den Ortsvereinen entsandten Delegierten, die Delegierten der Einzelmitglieder, die Vertreter der korporativen Mitglieder, denen ein Stimmrecht eingeräumt worden ist, sowie die Mitglieder des Präsidiums des Kreisverbandes.
Das Präsidium besteht aus den von der Kreisversammlung zu wählenden Mitgliedern: dem Präsidenten, zwei stellvertretenden Präsidenten, dem Schatzmeister, dem Justiziar, dem Kreisverbandsarzt sowie bis zu vier weiteren Personen als Vertreter aus den Ortsvereinen und den Leitern der Rotkreuz-Gemeinschaften (Kreisbereitschaftsleitung, Leitung Jugendrotkreuz, Leitung Sozialarbeit, Leitung Bergwacht und Leitung Wasserwacht). Das Präsidium fördert und koordiniert die Rotkreuzarbeit und prüft u.a. den Jahresabschluss, erörtert den Wirtschaftsplan und bestellt den Rotkreuz-Beauftragten.
Die Präsidiumsmitglieder üben ihr Amt ehrenamtlich aus.