Blutspende als Ölwechsel für den Körper
Beim DRK-Termin in Höfen spendete Walter Diewald bereits zum 100. Mal seinen wertvollen Lebenssaft
Höfen.Unter den 50 freiwilligen Blutspendern beim Termin in Höfen letzte Woche gab es eine große Besonderheit: Walter Diewald spendete am Freitag zum 100. Mal sein Blut.
Wegen einer Wette gespendet
„Das erste Mal spendete ich mit 20 Jahren, allerdings nur aus einer Wette heraus. Ein Kollege von mir war damals schon Spender und stellte unserem Freundeskreis das Ultimatum, entweder Blut zu spenden oder einen auszugeben. Ich entschied mich damals dafür, mein Blut zu spenden, und seitdem gehe ich regelmäßig zu den Terminen vom DRK“, erzählt der mittlerweile 70-jährige. Knapp 50 Liter Blut hat Walter Diewald nun in seinem Leben gespendet, doch Schluss ist noch lange nicht. „Die 100. Spende war tatsächlich ein Ziel, aber ich möchte weiter spenden. Ich merke, dass eine Blutspende meinem Körper gut tut und ich anderen Menschen helfen kann. Warum sollte ich also aufhören?“
Dass die Blutspende eine gute Sache für den Körper ist, erklärte Georg Simon, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Deutsche Roten Kreuz. „Die 530 Milliliter Blut, die bei einer acht- bis zwölfminütigen Spende abgenommen werden, regenerieren sich innerhalb von 14 Tagen im Körper neu. Man kann sich das wie einen Ölwechsel vorstellen. Mit neuem Blut läuft der menschliche Körper besser“, so Georg Simon.
Die Blutspende findet in fünf verschiedenen Dörfern der Stadt Monschau und in weiteren fünf Orten der Gemeinde Simmerath statt. In Höfen wurden am Freitag 50 Spender empfangen, darunter auch einige junge Erst-Spender. Dass die Anzahl an Erst-Spendern gestiegen ist, freut auch Lucie Kell, die Blutspendenbeauftragte aus Monschau und Simmerath. „Es ist schwierig, neue und junge Spender zu finden“, erklärte Georg Simon und führte dieses Phänomen vor allem auf den demografischen Wandel zurück. „Deswegen sind wir auf unsere älteren Stamm-Spender angewiesen. Laut Statistik spenden Menschen wie Walter Diewald vier bis fünf mal im Jahr, wobei junge Menschen ab 18 nur knapp 1,7 Mal pro Jahr spenden. Nachwuchs wird also dringend gesucht“, so Simon.
Ehrenamtliches Helferteam
Für den reibungslosen Ablauf beim „Ölwechsel“ in Höfen sorgte das ehrenamtliche Team rund um Irene Jakobs, die sich bereits seit knapp 50 Jahren um das Wohl der Spender und Ehrenamtler bemühen. Neben Georg Simon, der Organisator für Blutspendetermine in der Städteregion Aachen und Lucie Kell war auch Dr. Markus Steffens als Honorararzt vertreten. Der sonst im Simmerather Krankenhaus tätige Arzt, trug am Freitag die Verantwortung für alle Spender.
Das ehrenamtliche Team sorgte auch für das leibliche Wohl in der Grundschule Höfen, ebenso für kleine Präsente an die Spender.
Am 4. Mai findet in der Grundschule Höfen der nächste Blutspende-Termin für das Deutsche Rote Kreuz statt.(alj)
29.01.2018 / Eifeler Nachrichten / Seite 23 / Lokales